Fachkräfte dank Facebook? – Social Media Recruiting in der Sozialwirtschaft

Der Fachkräftemangel verschärft sich weiter. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Bundesagentur für Arbeit (1). Für Unternehmen bedeutet dies vor allem eines: Sie müssen mehr Zeit, Aufwand und Geduld aufwenden, um freie Stellen zu besetzen.
In der Privatwirtschaft begegnet man dieser Problematik – aktuellen Zahlen nach durchaus erfolgreich – seit einiger Zeit mithilfe von Social Media Recruiting (2). Die Ergebnisse einer von uns durchgeführten Befragung haben gezeigt, dass Social Media Recruiting auch in der Sozialwirtschaft Fuß gefasst hat.

Von den Unternehmen die an der Umfrage teilgenommen haben, geben 60% an, dass im Rahmen der aktiven und passiven Personalgewinnung Social-Media-Kanäle verwendet werden. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen konnten dank dieser Maßnahmen in den zurückliegenden sechs Monaten Stellen besetzen, ein Indiz für die Sinnhaftigkeit der Bemühungen.

Unterschiede zu anderen Wirtschaftsbranchen werden bei den genutzten Kanälen und dem Verwendungszweck deutlich. Sozialwirtschaftliche Unternehmen greifen insbesondere auf Facebook und die Verbreitung von Stellenanzeigen zurück. Das Netzwerk XING, die Direktansprache von potentiellen Kandidaten und die Bildung einer Arbeitgebermarke spielen eine vergleichsweise geringe Rolle.

Trotz der Erfolge sollten Social-Media-Instrumente im Rahmen der Personalgewinnung jedoch nicht als Allheilmittel angesehen werden, sondern als eines der vielzähligen Instrumente im Rahmen der Personalgewinnung. Die Befragungsergebnisse zeigen, dass deren Nützlichkeit hinsichtlich verschiedener Aspekte der Personalrekrutierung unterschiedlich bewertet werden muss. So können zwar beispielsweise mehr Personen und neue Zielgruppen erreicht werden, die fachliche Passgenauigkeit der Bewerber verbessert sich jedoch nicht zwangsläufig.

Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage finden Sie im Artikel „Mitarbeitende online gewinnen“ in der SOZIALwirtschaft 6/2017.
Wenn Sie Fragen zum Artikel haben, wenden Sie sich gerne an Herrn Fabio Rössler.

 


(1) Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung, Berichte: Blickpunkt Arbeitsmarkt– Fachkräfteengpassanalyse, Nürnberg, Juni 2017
(2) Quelle: Zils, Eva (2015): Social Media Recruiting Studie_2015 – Auswertung Deutschland