xit bei Werkstättentag vom 20. – 22. September 2016 in Chemnitz

Alle vier Jahre veranstaltet die Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten (BAG WfbM) den Werkstättentag.

Fast 2.000 Beschäftigte, Fach- und Führungskräfte und weitere Interessierte diskutieren über Trends und Herausforderungen zum Thema Teilhabe am Arbeitsleben. Dieses Jahr fand der Werkstättentag vom 20.-22.9. in Chemnitz statt und die xit war mit von der Partie.

Seit vielen Jahren zählen Werkstätten zu unseren Projektpartnern (Strategieberatung, Benchmarking, SROI, 360°-Check und mehr) und auch die Ergebnisse der gemeinsamen bundesweiten Studie zum Social Return on Investment sind nach wie vor präsent. Auf dem diesjährigen Werkstättentag waren wir mit folgenden Beiträgen vertreten:

  • Stefan Löwenhaupt: Standortentscheidungen!Viele Werkstätten stehen vor so einer Situation: Der bisherige Standort erweist sich aus fachlichen, baulichen oder anderen Gründen als ungeeignet. Der Standort muss entweder komplett oder in Teilen verlagert oder zusätzliche Standorte für neue Zweigwerke gefunden werden. Wie kommt man zur „richtigen“ Lösung? Wie können wichtige Variablen (z. B. Finanzen, Fachkonzepte, Akzeptanz bei Mitarbeitern) bei der Entscheidung berücksichtigt werden, ohne den Überblick zu verlieren? Der Vortrag stellte ein Verfahren vor, das komplexe Standortentscheidungen unterstützt und verschiedene Szenarien berechnet und bewertet. So können Standortentscheidungen systematisch vorbereitet, empirisch untersetzt und transparent gemacht werden.

  • Björn Petersen: Compliance – Bürde oder Entwicklungschance?Organisationen stehen einer Vielzahl an nationalen und internationalen Gesetzen und Vorschriften gegenüber. In diesem dichten Netz den Überblick zu behalten stellt auch soziale Organisationen immer häufiger vor Herausforderungen. Gleichzeitig steigt die Gefahr, dass Regelverstöße das Image einer Organisation nachhaltig schädigen. Seit einigen Jahr richten vor diesem Hintergrund einige Unternehmen ein Compliance-System ein. Parallel entwickelt sich in der Unternehmenslandschaft eine Kultur der Transparenz, Offenlegung und der Definition von freiwilligen Kodizes. Dieser Fachvortrag verschaffte einen ersten Überblick über das Thema Compliance und seine aktuelle Brisanz. Betrachtet wurden auch der Zusammenhang zwischen Compliance, Risikomanagement, Qualitätsmanagement und Unternehmenskultur.

  • Britta Wagner: Ist das Ende der „Werkstattfähigkeit“ gekommen? Eine Kostensimulation des Wunsch- und Wahlrechts.Die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) formuliert das Recht behinderter Menschen auf Bildung und Arbeit und weist auf die staatlichen Verpflichtungen hin, dies zu gewährleisten. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Wunsch- und Wahlrecht. Die derzeitige Definition der Werkstattfähigkeit und die Umsetzung dieser Regelung verstoßen aus Sicht der BAG WfbM gegen die Forderungen der UN-BRK. Die xit hat eine Simulationsrechnung durchgeführt, die zeigt, was sich für die Akteure im System verändern würde, wenn das Kriterium der Werkstattfähigkeit dem Zugang zur beruflichen Bildung und Teilhabe am Arbeitsleben künftig nicht mehr im Wege stünde. Die Ergebnisse der Studie wurden präsentiert und die sozialpolitischen Implikationen diskutiert.