Kooperation als Instrument der Unternehmensentwicklung

Das Thema „Kooperationen“ – das zeigen unsere Projekte aus den letzten Jahren – gewinnt an Bedeutung. Die Gründe dafür sind vielfältig: Bei konfessionell geprägten Verbänden ist z. B. absehbar, dass in den nächsten Jahren die Kirchensteuermittel zurückgehen werden. Damit stellt sich die Frage, wie z.B. Beratungsdienste, aber auch verbandlichen Strukturen zukunftsfähig gestaltet werden können. Daneben führt fachliche Spezialisierung und Professionalisierung dazu, dass sich sozialwirtschaftliche Organsiationen auf Kernaufgaben konzentrieren und z. B. Servicedienstleistungen outsourcen. An der Schnittstelle von z.B. Pflege und Eingliederungshilfe ergeben sich zudem Kooperationsmöglichkeiten durch neue rechtliche Regelungen und demographische Effekte. Die Gründergenerationen vieler Vereine möchten das von Ihnen aufgebaute Werk in gute Hände übergeben. Die Lösung ist in allen Fällen häufig die Suche nach geeigneten Kooperationspartnern und Kooperationsformen.

Nutzen von Kooperationen

Sozialwirtschaftliche Organisationen müssen regelmäßig folgende strategischen Fragen für sich beantworten: Welche Kompetenzen benötige ich für die Zukunftsfähigkeit der eigenen Unternehmung? Und mindestens ebenso wichtig: Welche dieser Kompetenzen können in der eigenen Organisation abgerufen bzw. aufgebaut werden und bei welchen Kompetenzen ist Kooperation mit anderen Organisationen sinnvoll? Der Nutzen von Kooperationen ist dabei abhängig von den prognostizierten Kooperationsgewinnen.

Diese können sich z. B. ergeben durch

  • die gemeinsame Eroberung neuer Märkte und Zielgruppen,
  • neue/verbesserte Wertschöpfungsketten in bestehenden Angebotsbereichen, 
  • optimierte regionale Präsenzen, durch die gemeinsame Nutzung von Standorten der Partner,
  • bessere Möglichkeiten bei der Personalrekrutierung durch gemeinsame Rekrutierungs- und Karriereprogramme,
  • optimierten Einkauf und Insourcing-Potenziale bislang outgesourcter Dienstleistungen,
  • Synergien im Overhead durch eine bessere Auslastung von Personal und Infrastruktur oder
  • mehr Gewicht bei Ver­handlungen mit Kostenträgern,
  • höhere Attraktivität bei Kunden aufgrund eines breiten Kompetenz- und Ange­botsspektrums und
  • Pioniergewinne bei gemeinsamen Investitionen in Zukunftstechnologien (Digitalisierung).

Hinter diesen Punkten liegt eine gemeinsame inhaltliche Dimension, die gerade in der Sozialwirtschaft eine zentrale Bedeutung hat: Unternehmensgröße! Kooperationen können dazu beitragen, Größenvorteile zu heben, ohne permanent zusätzliches Wachstum im eigenen Unternehmen zu generieren.

Kooperationsformen

Das Spektrum möglicher Kooperationsformen zur Realisierung von Kooperationsgewinnen ist breit gefächert und reicht von informellen Absprachen bis hin zur Fusion von Unternehmen.

Dabei hat jede Kooperationsform ihre spezifische Nutzenfunktion, die aus den jeweiligen Kooperationsgewinnen und den Kosten für die Zusammenarbeit resultiert. Informelle Absprachen haben z. B. geringe Einstiegshürden, fast keine Transaktionskosten und nur geringe Blamagerisiken. Dafür sind Sie aber nur schwer über längere Zeit mit Leben zu füllen, weil ihr Gelingen oft vom Engagement der Initiatoren abhängig ist. Anders verhält es sich bei der gemeinsamen Ausgründung von Firmen oder sogar der Zusammenlegung von Unternehmen: Hier sind die Eintrittskosten in die Kooperation höher (u. a. weil der Weg dorthin meist lang ist, Gremien eingebunden und Notare sowie Berater eingebunden werden müssen), die Kooperationsgewinne dafür aber auch nachhaltig realisierbar.

Die richtige Kooperationsform finden

Nicht jede Kooperationsform passt für alle Kooperationspartner und für alle Kooperationsanlässe gleichermaßen gut. In manchen Situationen ist die informelle Absprache der Einstieg in einen längerfristigen Prozess, der in der gemeinsamen Durchführung von Projekten oder der Gründung eines gemeinsamen Unternehmens mündet. In anderen Fällen ist die Fusion die richtige Lösung. Wichtig ist es deshalb, die richtigen Partner und die richtige Kooperationslösung zu finden. Das ist kein einfaches Unterfangen, denn Kooperation fußt auf Vertrauen. Wettbewerb macht Kooperationen deshalb komplizierter, schließt sie aber nicht aus, wenn die Kooperationsgewinne hoch und die vertraglichen Lösungen solide.

Basierend auf den Erfahrungen aus den letzten Jahren, hat sich folgendes Vorgehen, das vier Phasen umfasst, als erfolgreich erwiesen:

Phase 1: Strategische Ziele und Deal Breaker

  • Identifikation der strategischen Motive für die Kooperation bei potenziellen Kooperationspartnern
  • Falls es noch keinen geeignete Kooperationspartner gibt: Marksondierung, Auswahl und Ansprache geeigneter Kandidaten
  • Check der kulturellen Passgenauigkeit potenzieller Kooperationspartner im Sinne einer „Cultural Due Diligence“
  • Identifikation der organisatorischen und persönlichen Deal Breaker (rote Linien)

Phase 2: Kooperationsgegenstand und Kooperationsform

  • Identifikation und möglichst präzise Beschreibung der Inhalte einer Kooperation, Definition des exakten Zuschnitts möglicher gemeinsamer Aktivitäten, Projekte etc.
  • Klärung der zukünftigen Kooperationsform, ggf. Modellierung von 2-3 alternativen Szenarien
  • Beschreibung des erforderlichen personellen, finanziellen und zeitlichen Inputs der Kooperationspartner
  • Ermittlung möglicher Kooperationsgewinne
  • Benennung der Kriterien zur Verteilung der Kooperationsgewinne

Phase 3: Bewertung und Entscheidung

  • Wechselseitige Prüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Kooperationspartner (Due Diligence)
  • Bewertung der Kooperationsgewinne und Impacts einer Kooperationslösung im Hinblick auf
    • Satzung, Rechtsform, steuerliche Fragen
    • finanziellen Effekte (z.B. Einspar- oder Optimierungspotenziale im Bereich der Overheads, zusätzliche Umsätze durch neue Angebote oder eine Ausweitung der Leistungsmenge) im Rahmen einer kurz- und mittelfristigen Finanz-, Investitions- und Wirtschaftsplanung
    • die Positionierung im Markt als Anbieter oder Arbeitgeber,
    • Pioniergewinne bei Innovationsprojekten und Investitionen
    • ..
  • Entwicklung einer Roadmap zur Umsetzung des Kooperationsvorhabens
  • Erstellung Entscheidungsvorlage für Gremien (z. B. Aufsichtsrat, Vorstand, Gesellschafter- und Mitgliederversammlungen)

Phase 4: Entscheidung und Umsetzung

  • Kommunikative Entscheidungsvorbereitung für Kooperationsentscheidung
  • Entscheidung über Kooperation in den zuständigen Gremien
  • Konkrete Umsetzungsplanung und Aufbau einer Projektstruktur (inkl. Controlling) zur Begleitung der Umsetzung

Wir stehen ihnen hier bei allen Arbeitsschritten mit unserer Expertise zur Verfügung. Unsere Unterstützungsleistungen sind:

  • Projektmanagement zur Steuerung des Gesamtprozesses (inkl. geeigneter Controlling-Instrumente)
  • Marktsondierung und Suche nach geeigneten Kooperationspartnern
  • Cultural Due Diligence und Financial Due Diligence
  • Betriebswirtschaftliche, organisatorische Modellierung und Simulation von Kooperationsszenarien
  • Entwicklung neuer Finanzierungsmodelle
  • Durchführung von Innovation Labs zur Entwicklung neuer Kooperationsideen

Für weitere Informationen steht Ihnen Stefan Löwenhaupt gerne zur Verfügung.