Suchtberatung wirkt!

Ein Euro, der von der öffentlichen Hand in die Suchtberatung investiert wird, spart gesellschaftliche Kosten in Höhe 28 Euro ein

– so lautet der beeindruckende Befund unserer SROI-Studie gemeinsam mit dem Sozialteam zur Psychosozialen Beratungs- und Behandlungsstelle Görlitz-Weißwasser (PsBB).

Die Beratungs- und Behandlungsstelle berät suchtabhängige oder -gefährdete Menschen in Gruppen- und Einzelsettings, berät Angehörige, vermittelt in weiterführende Hilfen, kooperiert mit anderen Hilfen, leistet Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit. Mithilfe des Social Return on Investments haben wir uns der Frage genähert: Welche alternativen Kosten für die Gesellschaft entstehen, wenn es diese Suchtberatungsstelle nicht gäbe (SROI 3)?

Die qualitativen und monetär bewertbaren Wirkungen der Leistungen für Betroffene, Angehörige, Schulen, Arbeitgeber usw. wurden im Rahmen eines Workshops mithilfe einer Wirkungslandkarte beschrieben. Sie bildete die Basis für die Fallerhebung im Sommer 2018. Die Beraterinnen und Berater der PsBB schätzten die wahrscheinlichen Folgen für die Person und Dritte ein, wenn es die Suchtberatung nicht gäbe. Häufige Folgen wären für die betroffene Person z. B. Arbeitslosigkeit, psychische Erkrankungen, stationäre Suchttherapie. Dritte wären häufig von Konflikten im Wohnumfeld, Beziehungsstörungen oder Kontaktverlust zu Kindern betroffen.

Einige dieser Wirkungen können als eingesparte Kosten monetarisiert werden, wie z. B. Arbeitslosigkeit. Andere Wirkungen können nicht, bzw. nur mit erheblichen „blinden Flecken“ behaftet, in Geldgrößen ausgedrückt werden, wie z. B. wenn die Beziehungen der Person durch einen Rückfall belastet werden.

Für den SROI 3 wurden für ausgewählte vermiedene Folgen mittels öffentlicher Statistiken, Studien sowie gesetzlicher Regelungen durchschnittliche Kosten ermittelt. Anhand der Häufigkeiten der vermiedenen Folgen und Anzahl der Klient/innen mit mehrfachem Kontakt mit der Suchtberatungsstelle wurden die vermiedenen Kosten hochgerechnet.

Das Ergebnis lautet: Die psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle Görlitz-Weißwasser erspart der Gesellschaft durch ihre Beratungen und Behandlungen in kurz- und mittelfristiger Sicht rund 7,2 Mio. Euro.

Herr Löwenhaupt präsentierte die Ergebnisse der SROI-Studie am Fachtag „Suchtberatung“ am 15. November in Görlitz. Eine Berichterstattung des mdr Sachsens zum Fachtag finden Sie hier.

Die Publikation der Studie ist erhältlich bei: Sozialteam Sachsen, Prüfeninger Str. 106, 93049 Regensburg (www.sozialteam.de). Ihre Ansprechpartner der xit GmbH für diese Studie und den Social Return on Investment sind: Katharina Packmohr und Johannes Pfahler

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