Soziale Organisationen stehen zunehmend vor der Herausforderung einen Nachweis für Ihre Wirkung und Wirksamkeit zu erbringen. Aktuell berichten sozialen Organisationen sowohl intern (gegenüber Geschäftsführungen, Vorständen und Aufsichtsräten) als auch extern (gegenüber Kostenträgern und anderen Stakeholdern) vor allem klassische Output-Kennzahlen, wie z.B. die Anzahl von Beratungen, Plätzen und Übertritten auf den ersten Arbeitsmarkt, oder sie beschreiben ihre Tätigkeiten in umfangreichen Jahresberichten.
Meist erfährt man dabei wenig über die tatsächliche Wirkung der sozialen Organisation für ihre Nutzer. Das Wirkungsorientierte Controlling (WoC) macht diese Wirkung sichtbar und ermittelt dabei, welche organisatorischen Einflussfaktoren relevant sind.
Die Wirkungen sozialer Organisationen lassen sich in monetäre (z.B. Transferströme zwischen öffentlicher Hand und Einrichtungen bzw. Personen, Opportunitätserträge, regionalökonomische Effekte) und nicht-monetäre Wirkungen unterscheiden. Für das Wirkungsorientierte Controlling sind zunächst die nicht-monetären Wirkungen, z.B. in Form von Lebensqualität, Teilhabe oder Alltagsoptionen, von besonderer Bedeutung. Diese nicht-monetären Wirkungen können in einem zweiten Schritt mit dem Finanzcontrolling in Beziehung gesetzt werden, so dass eine sinnvolle Information über die Produktivität einer sozialen Einrichtung vorliegt.
Voraussetzung hierfür sind zum einen valide und reliable Messinstrumente, mit denen man die Wirkungen sozialer Einrichtungen erfassen, und zum zweiten ein Modell, mit dem man berechnen kann, welcher Anteil an Lebensqualität und Teilhabe durch die Einrichtung beeinflussbar ist.
Durch unsere zahlreichen Projekte zur Wirkungsanalyse haben wir umfassende Erfahrungen monetäre und nicht-monetäre Wirkungen darzustellen und haben zusammen mit dem Sozialwerk St. Georg das Wirkungsorientierte Controlling für soziale Organisationen entwickelt. Damit verfügen wir über entsprechende Instrumente und ein Modell, das es nicht nur ermöglicht, z.B. die Lebensqualität im IST zu messen, sondern auch die wahrscheinliche Lebensqualität (als SOLL-Wert) zu prognostizieren, so dass ermittelt werden kann, welches Maß z.B. an Lebensqualität und Teilhabechancen „im Normalfall“ zu erwarten wäre. Abweichungen vom Soll-Wert, bilden dann die Basis für eine Analyse der Gründe hierfür.
Besonders interessant ist es, diese Analyse vergleichend für mehrere gleiche oder zumindest ähnliche Angebote eines sozialen Dienstleisters durchzuführen. In diesem Fall kann man überprüfen, wo Inputgrößen (z.B. Entgelte, Personalmengen) oder wo „weichen“ Faktoren (z.B. Führungsstile oder pädagogisches Know) Unterschiede und Abweichungen vom Sollwert erklären.
In jedem Fall erhält eine Organisation, die ein Wirkungsorientiertes Controlling aufbaut, präzise Hinweise darauf, welche Einheiten in ihrer Wirkung hinter den erwarteten Werten zurückliegen. Damit können Leitungsverantwortliche zielorientiert und faktenbasiert in den Diskurs mit Mitarbeitern treten (z. B. über die Wirksamkeit von Konzepten) und Veränderungen anstreben. Die Informationen und Erkenntnisse aus dem Wirkungsorientierte Controlling können auch für Gespräche mit den Kostenträgern genutzt werden.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Projektflyer Wirkungsorientiertes Controlling.